SPD Illertissen nominiert Kasim Kocakaplan als Bürgermeisterkandidaten

01. Dezember 2025

Die SPD in Illertissen tritt zur Kommunalwahl mit einem Bürgermeister- Kandidaten an: Kasim Kocakaplan. „Wir wollen den Bürgern eine demokratische Alternative zur Wahl stellen“, sagte Kocakaplan auf der Nominierungsversammlung der Partei. Denn außer dem amtierenden Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU) seien Kandidaten zweier rechtslastiger Parteien, der AfD und einer sogenannte Bürgerliste, im Gespräch. Der 54-jährige Maschinenbautechniker Kocakaplan ist in Illertissen kein Unbekannter: Er arbeitet in mehreren Vereinen mit und gehört seit acht Jahren dem Stadtrat an. Er war 1978 im Alter von sieben Jahren als Gastarbeiterkind nach Illertissen gekommen, ist deutscher Staatsbürger, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Seit 14 Jahren sitzt er der Illertisser SPD vor.

Der SPD-Ortsverein tritt mit zwölf Kandidaten zur Stadtratswahl an, die am 8. März 2026 stattfindet. Es sei „eine Liste aus der Mitte der Gesellschaft“, sagte Kocakaplan. „Wir treten mit Arbeitern, Angestellten, Selbstständigen, Rentnern und Akademikern an.“ Damit unterscheide die SPD sich gravierend von der örtlichen CSU und den Freien Wählern. „Dort kandidieren überwiegend Geschäftsleute.“
Vieles laufe in Illertissen gut, aber „es gibt schon Sachen, die wir besser machen wollen“, sagte Kocakaplan. So will die SPD unter anderem, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft mehr Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen baut. Die vielen leerstehenden Wohnungen in der Stadt müssten vermietet werden, dabei solle die Stadt die Eigentümer unterstützen. Ebenso müsse die Stadt dem heimischen und externen Gewerbe Flächen anbieten können.

Durch Illertissen wälzt sich jeden Tag eine Autolawine. Die SPD will den Verkehr mit intelligenten Ampelschaltungen lenken (grüne Welle) und gleichzeitig sichere Rad- und Schulwege einrichten. Gerade in der Kernstadt enden Radwege auf der Straße oder es gibt gar keine. Und als Bürgermeister will Kocakaplan sich überregional darum bemühen, dass die Autobahn A7 dreispurig ausgebaut wird.

Erst ab einem höheren Einkommen sollten Beiträge für den Kindergarten- und Kitabesuch erhoben werden, fordert die SPD. Denn sie „sind die Basis für eine gute Bildung“, sagte Kocakaplan. „Das darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein.“

Wegen der teurer werdenden Müllgebühren fordert die SPD, dass die Stadt weiterhin Windelsäcke für Neugeborene und Pflegebedürftige anbietet. Dieses Angebot hatte der Stadtrat zuletzt abgeschafft. Die Kosten dafür betragen laut Kocakaplan etwas mehr als 5000 Euro im Jahr – das sei für eine derzeit schuldenfreie Stadt doch kein Betrag. Die Initiative von Manuel Korn (SPD-Bürgermeisterkandidat aus Roggenburg) „Bürgerbegehren zur Abschaffung der personenbezogenen Abrechnung der Müllgebühren im Landkreis Neu-Ulm“ unterstützen wir voll und ganz, damit die Gebührenbelastung für die Bürgerinnen und Bürger ab das Jahr 2028 nicht weiter steigt. Auf die Stadt kämen zwar höhere Kosten zu, aber die Stadt könne die Grund- und Gewerbesteuersätze, die im Landkreisvergleich an der unteren Grenze lägen, entsprechend anpassen.

Als konkrete Projekte für den Klima- und Umweltschutz fordert Kocakaplan Regeln zum energieeffizienten Bauen, den Bau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen und CO2-neutrale Heizkraftanlagen und Produktionsstätten. Für die den Kommunen vorgeschriebene Wärmeplanung solle Illertissen auf jeden Fall versuchen, Wärme aus Geothermie in der Nähe des Freizeitbades Nautilla zu gewinnen.

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